Donnerstag, 13. März 2014

Mein Beitrag zur Plastikvermeidung:


Ja, das ist eine Plastikzahnpastatube im Restmüll. Und ja, sie ist noch voll. Nichtmal aufgemacht.
Und das kommt so:
Gestern abend mit dem Gatterich zusammen im Hessenfernsehen eine interessante Sendung gesehen: Alles Wissen. (Wobei ich mich grade frage, ob das not tut, alles zu wissen. Da platzt einem ja möglicherweise das Hirn und unter Umständen werden da Sachen erzählt, die man gar nicht wissen will, weil es einem die fröhliche Grundstimmung verdirbt, aber zu diesem philosophischen Ansatz ein andermal mehr. Oder auch nicht.)
Abgesehen von mäßig interessanten Experimenten zum Thema Haltbarkeit von Schnittblumen (gääähhn) ging es dann aber auch um Mikroplastikpartikel in Kosmetikartikeln.
Meine Fresse, da hats mich ja fast vom Sofa gehauen. In MEINER Zahncreme sind Mikroplastikpartikel drin? Hallo? Welchem verwirrten Geist ist denn der Mist eingefallen? Tatsächlich steht in der Inhaltsangabe: Polyethylen. An vierter Stelle!
Ich weiß ja, dass die kleinen Mistviecher immer mehr in Mode kommen, aber ich vermutete sie eher in Autolack, Reinigungsmitteln undsoweiter. Und da ich reinigungsmäßig ohnehin wenig von diesen neumodischen Umweltschweinereien halte und eher in Omas Trickkiste greife (Scheuermilch, Essigreiniger und fürs Klo den Frosch, nech. Langt. Ach nee, Glasreiniger ist auch dabei.) hatte ich bisher ein gutes Gewissen.
Von wegen also.
Sorry, (feingeistigere Gemüter jetzt bitte direkt in die übernächste Zeile hüpfen) aber:
Denen hat doch einer ins Gehirn geschissen! Ist doch wahr, Mensch.
Muss ich denn wirklich aus jeder Ecke damit rechnen und von überallher davon ausgehen, dass ich belogen und betrogen werde und immer, aber auch wirklich immer, alles und jedes kontrollieren ob irgendwelche vollkommen Übergeschnappten da irgendwelche Schweinereien mit veranstaltet haben?
Inzwischen sind die die kleinen Scheißerchen schon in Honig, Milch und sonstwo angelangt, aber macht ja nix, die sind ja ganz lieb und wollen nur spielen, oder was? Wer weiß, was denen alles einfällt wenn die mit unseren Körperzellen Fangen spielen, da entstehen bestimmt ganz neue Freundschaften. Entzündungen, Tumore und wasweißichalles.
Wie gut, dass unser Bundesumweltministerium schon so fix "Forschungsaufträge vergeben hat, um die Auswirkungen von Mikroplastik auf unsere Umwelt zu untersuchen." Super! Dann kann ja nix mehr schiefgehen! Bis dahin plädieren wir mal für "einen freiwilligen zeitnahen Ausstieg aus der Verwendung von Mikroplastik". Ah, endlich. Ein klares Wort von Frau Hendricks. Wurde ja auch Zeit, dass sie den Konzernen mal zeigt, wo der Hammer hängt. Wieso bloß habe ich das Gefühl, dass es  seeeeehr      seeeeehr        lange        dauern        könnte,        bis       ein        Ergebnis    schnrchratzepüühh............ 
Übrigens behauptet die Elmex-Verbraucherberatung dass sie bereits seit Ende des Jahres 2013 kein Polyethylen mehr in der Zahncreme verwenden und niemals welches in der Juniorzahncreme hatten. Alle seit 2014 hergestellten Chargen seien frei von Mikroplastik.
Nun, ich würde sagen, die Marke hat trotzdem ein klein wenig von ihrem positiven Image verloren. Verkauft euren Mist sonstwem, mir nicht mehr.


Übrigens habe ich meine Wette offensichtlich verloren. Die Welt ist also doch nicht ganz so schlecht.
Ja, gut, Revision und alles, blabla, aber das Urteil steht erstmal, jippiieee!
Zu schade, dass er nicht einfährt bis die Revision durch ist, also vermutlich nie (ich bleibe dabei, der geht nicht in den Knast, to be continued!) aber erstmal hat der Richter ein wichtiges Signal gesetzt. Danke.
Obwohl ich jetzt nich meinen Sprudler kriege, heul.

5 Kommentare:

  1. Pass auf, ich geb dir jetzt den Rest:
    Dass Wasser aus PET-Flaschen anders schmeckt als aus Glasflaschen, ist ja hinlänglich bekannt. In einer seriösen Sendung wurde mal untersucht, was passiert, wenn man PET- bzw. Glasflasche mal eine Weile in die Sonne stellt. Siehe da, aus der PET-Flasche lösen sich hormonell wirksame Stoffe und gehen ins das Wasser über, kann man sogar schmecken. ABER, aus aufsichtsbehördlicher Sicht ist das gar nicht gefährlich/schädlich. Wie beruhigend, oder? Der Witz daran ist nämlich, dass es als nicht schädlich gilt, weil es (achte:) KEINEN Grenzwert hierfür gibt! Dann haben wir ja auch kein Problem...
    Die Entwicklung von Mikro- und Nanopartikel wird auch weiter voranschreiten, ist doch alles super *brech*
    Trotzdem einen schönen Abend,
    Kathrin:-)

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  2. na das sind ja hiobsbotschaften... ich bin irgendwann mal auf biozahncreme umgestiegen, aber auch da kann man sich ja nicht sicher sein, ob es dazu nicht auch irgendwann einmal einen skandalartikel gibt.
    herzlichste grüße & wünsche an dich ;-)
    amy

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  3. Hallo Doro, es ist einfach nur frech, was die Industie mit uns macht...nur noch die Kohle zählt.
    Und der gute Mann geht bestimmt noch in den Knast, wenn die in Karlsruhe der Revision stattgeben, dann versteh ich hier gar nicht mehr....
    LG Christel

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  4. Ih, das ist ja eklig! Wer will denn sowas? Plastik in der Zahncreme... Ich hab auch gleich mal nachgeschaut, aber keinen Hinweis bei den Inhaltsstoffen gefunden, aber wer weiß schon so genau, was die einzelnen Namen bei Cosmetica so sind?!
    Hab trotzdem ein schönes Wochenende,
    VLG
    Julia

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  5. Soviel zum Thema alles wissen. Ich will das gar nicht wissen. Aber, wenn ich jetzt nicht sofort sämtliche Inhaltsstoffe unserer Zahncremes bei Wikipedia einhacke, kann ich nachher wieder nicht schlafen. Na toll...
    Danke für den Hinweis. Sollte ich, die ich ja sozusagen vom Fach bin, eigentlich wissen. Werde am Montag mal meinen Chef dazu befragen...
    Schönes Wochenende,
    Bine

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Senf dazu? Aber gerne.